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7 Tipps zum Annehmen von Feedback

Inhalt


Die Kunst, Feedback anzunehmen: Wachstum und Erfolg freisetzen


In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der persönlichen und beruflichen Entwicklung sticht eine Fähigkeit als wesentlich hervor für Wachstum und Erfolg: die Kunst, Feedback anzunehmen. 

 

Auch wenn es im ersten Moment entmutigen kann, Kritik zu erhalten, können wir durch diesen Prozess unsere blinden Flecken aufdecken, unsere Perspektiven hinterfragen und letztlich unser volles Potenzial freisetzen. 

 

Die Fähigkeit, solche Rückmeldungen unvoreingenommen und lernbereit anzunehmen, ist nicht nur ein Beweis für unsere Bescheidenheit, sondern auch für unser Engagement für Wachstum. In diesem schnelllebigen und wettbewerbsintensiven Umfeld sind diejenigen, die in der Lage sind, die Macht des Feedbacks zu nutzen, diejenigen, die sich von den anderen abheben. 

 

Erforschen in diesem Beitrag die Kunst, Feedback richtig anzunehmen, und lerne praktische Strategien kennen, die dir helfen, diesen wichtigen Aspekt der persönlichen und beruflichen Entwicklung zu meistern. 



Was es so schwierig macht, Feedback anzunehmen


Feedback ist im ersten Moment kein Geschenk: Jedes Entwicklungsfeedback wird erstmals als negativ empfunden. Es verletzt unseren narzisstischen Persönlichkeitsanteil, der gerne unfehlbar und perfekt wäre. Die Gefahr ist gross, aus dieser Verletzung heraus mit Abwehr oder Gegenangriff zu reagieren. Selbst wenn du um die Wichtigkeit von Feedback weisst. 

 

Je höher dein Anspruch an dich selbst und deine Perfektion und Fehlerlosigkeit ist, desto schwieriger wird es dir fallen, Kritik anzunehmen.


So stärkst du deine Kritikfähigkeit:

Erzähle mindestens einmal am Tag jemandem von einem Fehler, der dir passiert ist.

Beobachte genau, welche Gefühle dies in dir auslöst und welche Reaktion der andere zeigt. Du wirst positive Erfahrungen machen wie bspw. dass dir andere gar nicht so böse sind, wie du vermutet hattest.



Dein Wertschätzungsvorrat: Die stärkste Waffe im Umgang mit Feedback


Feedback verletzt unser Gefühl von Unfehlbarkeit und Perfektion. Oft sind wir geneigt, in der Folge unseren Wert ganz grundsätzlich in Frage zu stellen – bzw. uns in diesem angegriffen zu fühlen.


Hier hilft ein gut gefüllter Wertschätzungsvorrat: Je stärker du dich grundsätzlich gewertschätzt fühlst, desto weniger kann die eine Kritik anhaben. Denn du weisst um deinen Wert.


Du kannst aktiv zu einem vollen Wertschätzungsvorrat beitragen, in dem du für die kleinen täglichen Wertschätzungen offen bist und diese dankend zur Kenntnis nimmst. Dabei zeigt sich Wertschätzung in viel mehr als nur in Lob und positivem Feedback (Verstärkungsfeedback). Auch ein Lächeln, ein offenes Ohr, eine Einladung zum Kaffee, eine verantwortungsvolle Aufgabe, die Umsetzung einer deiner Ideen und vieles anderes sind Zeichen von Wertschätzung.

 

Pflege zudem unbedingt deine Selbst-Wertschätzung. Anerkenne deine Erfolge, deine Entwicklungsschritte, deinen Mut, und, und, und. 


Tipp: Falls dir das am Anfang schwerfällt, versuch es mal mit einem Erfolgstagebuch: Schreibe Dir jeden Abend mindestens 3 Dinge auf, die dir gut gelungen sind / die du gelernt hast / auf die du stolz bist.



Verschiedene Arten von Feedback


Gemeinhin sprechen wir meist von positivem und negativem Feedback. Das macht das Annehmen von «negativem» Feedback nicht einfacher. Ich spreche daher lieber von «Verstärkungsfeedback» und «Entwicklungsfeedback». Beide Feedbacks betreffen unser Verhalten: Im ersten Fall soll es beibehalten und idealerweise verstärkt gezeigt werden. Im zweiten Fall soll es weiterentwickelt werden.


Verstärkungsfeedback oder auch "positives Feedback" informiert über das, was gut gemacht wurde, mit dem Ziel, eine Verhaltensweise der betreffenden Person zu verstärken, im Sinne von: "mach weiter so!"


Entwicklungsfeedback oder auch "negatives Feedback" zeigt einen Entwicklungsbedarf auf. Was ist noch zu tun, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen? Ziel ist es, durch diese Information einen Lernprozess einzuleiten, um entweder sofort das gewünschte Ergebnis zu erreichen oder beim nächsten Mal eine Leistungsverbesserung zu erzielen.



5 Strategien für das souveräne Annehmen von Feedback


Folgende 5 Punkte helfen dir, Feedback besser annehmen zu können:


Nimm Feedback nicht persönlich

Feedback persönlich zu nehmen, bedeutet, dass du dich mit einer Kritik gleich gänzlich in Frage gestellt fühlst. Du setzt die Kritik an deinem Verhalten mit einer Kritik an dir als Mensch gleich.


Feedback zu erhalten wird einfacher, wenn du lernst, klarer zwischen dir und deinem Verhalten zu unterscheiden. Was wurde konkret angesprochen im Feedback? Und was alles nicht? Gehe davon aus, dass das Nicht-Angesprochene gut ist – und nur in dieser einen Facette deines Verhaltens eine Weiterentwicklung gewünscht wird.


Feedback ist eine wertvolle Information

Betrachte Feedback als Gelegenheit zur Verbesserung und nicht als persönlichen Angriff. Sei dir bewusst, dass Feedback dir helfen kann, besser zu werden und dich weiterzuentwickeln.


Zudem verrät Dir Feedback viel über dein Gegenüber:


  • Wie nimmt dich der Feedback-Geber wahr?

  • Was ist ihm wichtig?


Besonders in der zweiten Frage steckt viel Information und die Werte, Erwartungen und Vorlieben deines Gegenübers. Nimmt dir Zeit, diese zu entschlüsseln.


Aktives, offenes Zuhören: Der Schlüssel zum Feedback annehmen

Aktives Zuhören ist eine entscheidende Fähigkeit, um Feedback effektiv anzunehmen. Es geht darum, nicht nur die Worte unseres Feedback-Gebers zu hören, sondern diese auch verstehen zu wollen. 

Beim aktiven Zuhören richtest du deine volle Aufmerksamkeit auf den Feedback-Geber und das, was er sagt – nicht auf dich und deine Gefühle. Bleibe während des Feedback-Prozesses aufmerksam und präsent. 


Stelle sicher, dass du das Feedback vollständig verstehst

Stelle Fragen zum Feedback, um dieses besser zu verstehen und um allfällige Missverständnisse zu klären. Frage nach konkreten Beispielen und ermutige den Feedback-Geber zu weiteren Einblicken. 

Indem du Fragen stellst, zeigst du auch, dass du das Feedback ernst nimmst und bereit bist, daraus zu lernen.


Bedanke dich für das Feedback - ohne darauf zu antworten

Respektiere das Feedback als die Sicht deines Gesprächspartners auf die Situation und widerstehe dem Drang, dich sofort zu verteidigen und mit Gegenargumenten zu kontern. 


Lass es erst in Ruhe auf dich wirken. 


Nimm dir anschliessend in einem ruhigen Moment Zeit, um das Feedback in neutralem Zustand (wenn allfällige emotionale Reaktionen schon etwas abgeklungen sind) zu reflektieren. 



Feedback verarbeiten: Kritik als Lernchance


Du erfährst etwas über dich selbst und deine Wirkung, erhältst Hinweise auf einen Sachverhalt oder dein Verhalten.

 

Darum frage dich nach jedem Feedback, das du erhältst: «Was ist daran richtig? Was kann ich daraus lernen?»


Analysiere das Feedback und leite daraus konkrete Handlungsschritte ab. Indem du das Feedback in konkrete Handlungsschritte umsetzt, kannst du aktiv an deiner persönlichen und beruflichen Entwicklung arbeiten. 

 

Gegebenenfalls kann hilfreich sein, dich mit einem Mentor oder Coach zu beraten, um das Feedback besser zu verstehen und umzusetzen.

 

Fühlst du dich von einem Feedback emotional getroffen, ist dies meist ein Hinweis darauf, dass es wahr ist (oder zumindest einen Funken Wahrheit beinhaltet). Häufig ist in solchen Fällen dein «Blinder Fleck» betroffen: Du wirst auf einen Aspekt von dir hingewiesen, der dir bisher nicht bewusst war. 



Die Vorteile des Feedback Annehmens


Feedback beschleunigt die persönliche Weiterentwicklung

Feedback ist eine entscheidende Komponente für persönliches und berufliches Wachstum und damit für deine Karriereentwicklung. Es ermöglicht dir, ein umfassenderes Bild von dir selbst und deiner Arbeit zu erhalten.

 

Feedback hilft dir, deine Stärken und Schwächen zu identifizieren. Auch wenn Entwicklungs-Feedback im ersten Moment unangenehm ist, ist dieses besonders wertvoll, um dich kontinuierlich weiterzuentwickeln und deine Arbeit zu verbessern. Lass dich durch Kritik nicht entmutigen, sondern betrachte und nutze es konstruktiv als Chance zur Verbesserung. 

 

Indem du Entwicklungs-Feedback akzeptierst, bist du in der Lage, deine blinden Flecken aufzudecken und neue Perspektiven zu gewinnen. Es ermöglicht dir, aus deinen Fehlern zu lernen und dich kontinuierlich zu verbessern. 

 

Verstärkungs-Feedback hilft dir, deine Stärken zu identifizieren und diese weiter auszubauen. 

Indem du Feedback annehmen kannst, zeigst du anderen, dass du offen für Kritik bist und bereit bist, dich weiterzuentwickeln. Dies fördert eine positive Fehler- und Lernkultur. Dies ist umso wichtiger, wenn du in einer Führungsposition bist.


Feedback stärkt Beziehungen

Feedback dient auch immer dem sozialen Austausch. Es findet eine Begegnung von zwei Menschen statt und damit Beziehung. Je stärker Gefühle, z.B. Freude über den Erfolg des Mitarbeiters oder Enttäuschung über Misserfolge, beim Feedback gezeigt werden, desto tiefer ist der soziale Austausch. 


Feedback signalisiert: «Ich sehe dich. Ich sehe deine Arbeit.»

 

Indem du Feedback akzeptierst und darauf reagierst, zeigst du anderen, dass du ihre Meinungen und Perspektiven schätzt. Dies stärkt eure Beziehung und trägt zu einer offeneren Kommunikation und damit zu einer besseren Zusammenarbeit bei. 



Feedback erhöht die Leistung

Durch Verstärkungsfeedback entwickeln Menschen Selbstvertrauen und Sicherheit. Sie gewinnen an Selbstwert und stärken damit die Basis von Leistung.


Durch Entwicklungsfeedback erhalten Menschen eine Orientierung, was ihnen schon gut gelingt und was sie wie noch verbessern können. So können sie beim nächsten Mal durch mehr Wissen und Kompetenten bessere Ergebnisse erzielen. Im Normalfall werden die Mitarbeitenden dies auch tun, da jeder Mensch nach Anerkennung strebt.



Fazit

Feedback ist im ersten Moment kein Geschenk: Besonders Entwicklungsfeedback wird meist als negativ empfunden. Dabei hat Feedback viele Vorteile: Es beschleunigt deine persönliche Entwicklung, stärkt deine Beziehungen und erhöht deine Leistungsfähigkeit.


Um Feedback besser damit umgehen zu können, helfen dir folgende Punkte:


  • Bleibe offen und versuche, nicht defensiv zu reagieren. Konzentriere dich auf die konkreten Beobachtungen und Fakten und nicht auf deine persönlichen Gefühle.

  • Nimm das Feedback nicht "persönlich": Unterscheide dabei zwischen dir und deinem Verhalten. Wurdest Du als Mensch kritisiert? Oder etwas, was du getan hast?

  • Stelle sicher, dass du das Feedback vollständig verstehst. Stelle bei Bedarf Fragen und bitte um Beispiele.

  • Bedanke dich für das Feedback - ohne darauf zu antworten.


Danach gilt es, das Feedback in die Tat umzusetzen. Reflektiere das Feedback in einem ruhigen Moment: Was ist Wahres an der Aussage? Welche Aspekte zeigen dir blinde Flecken auf, sprich Seiten an dir, die dir bisher nicht bewusst waren? Leite daraus einen Aktionsplan ab: Was möchtest Du wie ändern? Plane konkrete und verbindliche Schritte. 


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