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Feedback am Arbeitsplatz: Wie du konstruktive Kritik gibst

Inhalt

Verstärkungs- und Entwicklungsfeedback (positives und negatives Feedback)


Ganz gleich, ob du als Führungskraft deinen Mitarbeitern Feedback gibst oder als Teammitglied Feedback von deinen Kollegen erhältst: Feedback ist ein wesentlicher Bestandteil von Wachstum und Entwicklung am Arbeitsplatz.


Feedback zu geben, kostet oft Mut und Überwindung. Dabei trägt richtig gemachtes Feedback zu besserer Leistung, höherer Arbeitszufriedenheit und einem besseren Teamspirit bei.


In diesem Artikel erfährst du,

  • wie wichtig Feedback am Arbeitsplatz ist,

  • welche verschiedenen Arten von Feedback es gibt und

  • wie du wertschätzend und konstruktiv Kritik geben kannst.

Lies weiter und entdecke Tipps und Strategien rund um die Beherrschung der Kunst des Feedbacks.



Die Bedeutung von konstruktiver Kritik


Konstruktive Kritik zielt darauf ab, Verhaltensweisen - und damit Leistung - zu verbessern, ohne den Empfänger zu demütigen oder zu demotivieren. Jede Organisation, die sich kontinuierlich verbessern will, ist auf konstruktives Feedback angewiesen. Dabei ist die Feedback-Kultur eines Unternehmens eng verwoben mit seiner Lern- und Fehlerkultur. Mehr dazu erfährst du in meinem Blog-Artikel zur Einführung einer konstruktiven Feedback-Kultur (noch in Entwicklung. Trage dich gerne in meinen Newsletter ein, wenn du informiert werden willst, sobald ich so weit bin).

Es gibt keine perfekten Mitarbeitenden. Konstruktive Kritik ermöglicht es Mitarbeitenden, ihre Schwächen zu erkennen und ihre Stärken auszubauen. So verbessern sie nicht nur ihre Fähigkeiten, sondern dadurch auch ihre Leistungen.



Verstärkungs- und Entwicklungsfeedback


Verstärkungs-Feedback oder auch "positives Feedback" informiert über das, was gut gemacht wurde, mit dem Ziel, das Verhalten der betreffenden Person zu verstärken, "mach weiter so!" Dadurch entwickeln die Mitarbeitenden Zuversicht und innere Sicherheit. Das stärkt ihr Selbstwertgefühl und schafft damit eine bessere Leistungsbasis.


Entwicklungs-Feedback oder auch "negatives Feedback" zeigt einen Entwicklungsbedarf auf. Was ist noch zu tun, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen? Ziel ist es, durch diese Information einen Lernprozess einzuleiten, um entweder sofort das gewünschte Ergebnis zu erreichen oder beim nächsten Mal eine Leistungsverbesserung zu erzielen. Dadurch erhalten Mitarbeitende eine Orientierung, worauf es ankommt, und können beim nächsten Mal durch gesteigerte Kompetenz bessere Ergebnisse erzielen. Im Normalfall werden dies die Mitarbeitenden tun, da jeder Mensch nach Anerkennung strebt.



Regeln, um wertschätzend Feedback zu geben


Ganz gleich, ob Verstärkungs- oder Entwicklungsfeedback: Die Grundregeln für das wertschätzende Geben von Feedback sind identisch.


Feedback muss maximal konkret, klar und präzise formuliert sein. Idealerweise sprichst du in jedem Feedback nur 1 konkretes Verhalten in 1 konkreten Situation an. Annahmen und Vermutungen haben in Feedbacks nichts verloren. Damit sich der Feedback-Empfänger noch an die Beispiele erinnern kann, solltest du das Feedback so zeitnah wie möglich geben.


Vermeide es, das Feedback zu geben, wenn du sehr emotional bist. Lass erst die Emotionen etwas abflachen. Emotionen sind in einem Feedback-Gespräch zwar hilfreich und willkommen: Aber nicht impulsiv ausgelebt, sondern sachlich verbalisiert, im Sinne von "Während Deiner Ferien musste ich bei einer Kundenanfrage für Dich einspringen. Dabei fand ich nirgends eine Dokumentation, dessen, was Du getan hast. Ich war so was von wütend in diesem Moment."


Unterscheide stets zwischen Mensch und Verhalten: Wertschätze den Mensch, aber sei klar und konkret in der Rückmeldung zu seinem Verhalten oder seiner Leistung.


Respektiere die Privatsphäre: Negatives und kritisches Feedback wird nur unter 4 Augen angesprochen. Positives Feedback darf auch öffentlich angesprochen werden. Gib dabei Entwicklungsfeedback nach Möglichkeit nie ungefragt.


Nimm dir Zeit für das Feedback, sodass der Feedback-Empfänger bei Bedarf nachfragen kann.



Das WWW-Modell zum Geben von Feedback


Die "WWW-Regel" ist ein einfaches und hilfreiches Modell für die Gestaltung von konstruktivem Feedback. Sie ist eine Kurzform der gewaltfreien Kommunikation (GfK). "WWW" steht für "Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch":


  1. Wahrnehmung: Beschreibe konkret das beobachtete Verhalten und die Situation, auf die sich das Feedback bezieht. Stelle dabei sicher, dass deine Aussagen objektiv sind und sich auf beobachtbare Fakten stützen.

  2. Wirkung: Erläutere die Auswirkungen des Verhaltens auf dich oder andere. Beschreibe beispielsweise, wie es sich auf dich, das Team oder die Ergebnisse ausgewirkt hat.

  3. Wunsch: Artikuliere deine Erwartung oder deinen Wunsch hinsichtlich der Veränderung, die du gerne sehen würdest. Achte dabei auf eine positive Formulierung (kein "weniger" oder "nicht mehr", sondern "mehr" oder "stattdessen").


Die "WWW-Regel" bietet eine einfache Struktur für zielgerichtetes Feedback. Sie fördert eine konstruktive Feedback-Kultur, indem sie auf beobachtbare Fakten fokussiert und klare Erwartungen kommuniziert.



Beispiele, wo Feedback wichtig ist


Feedback ist nicht auf das Mitarbeitergespräch begrenzt, sondern sollte Teil der tagtäglichen Zusammenarbeit sein. Mögliche Beispiele sind

  • Nach Abschluss eines Projekts, um die Leistung des Teams zu honorieren und Verbesserungsmöglichkeiten für zukünftige Projekte zu identifizieren.

  • Bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter, damit sie ihre Aufgaben besser verstehen und ihre Leistung verbessern.

  • In der Teamarbeit, um die Zusammenarbeit zu fördern und Probleme oder Konflikte anzusprechen.

  • Nach Präsentationen oder Meetings, um die Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten zu verbessern.

  • Im Rahmen von Leistungsbeurteilungen, um persönliche Stärken und Entwicklungsbereiche zu verstehen und die berufliche Entwicklung zu planen.

In jeder dieser Situationen sollte konstruktives Feedback darauf abzielen, die Leistung zu verbessern, das Potenzial der Mitarbeiter zu fördern und eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.



Fazit


Feedback war schon immer ein zentraler Faktor für persönlichen und unternehmerischen Erfolg. In einer Welt, in der lebenslanges Lernen an Bedeutung gewinnt und mit agilen Organisationsformen die Intensität der Zusammenarbeit deutlich ansteigt, wird gutes Feedback wichtiger denn je.

Indem du einige der Techniken und Tipps anwendest, die ich in diesem Artikel vorgestellt habe, kannst du Feedback besser geben und so die Feedback-Kultur in deinem Arbeitsumfeld verbessern.

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